Bildhauersymposium 2022

Zweites Bildhauersymposium im MEMU Essing

Nach dem Erfolg des ersten Bildhauersymposiums beschloss der Marktrat, weitere Symposien zu organisieren.

Die Künstler, im Bild von links nach rechts, Michael Königer, Günter Schinn, Florian Zeitler und Frau Dr. Annegret Schreder nutzten den Garten im MEMU um interessante und wunderbare Werke zu schaffen.

 Die Künstler und ihre Werke

Günther Schinn: Homage an den Ursprung

 Die Inspiration lag in einer Höhle Nähe Essing. Ein kleines Stück Elfenbein wurde dort gefunden, darauf eingearbeitet eine Ritzzeichnung, die ein Mammut darstellt. Die Begeisterung für dieses Geschöpf war so groß gewesen, dass dieser Urmensch es festhalten musste. Dies wurde bildhauerisch so ausdruckstarken und archaischen umgesetzt, dass mich die Arbeit überzeugte diese Skulptur zu schaffen. Die abgebrochene Fläche der Steinskulptur steht für das Fragment aus Elfenbein, welches man in der Höhle fand. Das Objekt stellt einen stilisierten Stoßzahn da, auf dem meine Interpretation der Ritzzeichnung sich über die Steinfläche zieht. Das Neue entstand aus dem Ursprung, wenn das Alte nicht stattgefunden hätte, würde das JETZT nicht existieren.

Florian Zeitler: „Zeitstempel“

 Die Zeit drückt allem und jedem seinen Stempel auf.

Graffiti von Felsritzungen und Felsenmalerei auf dem Objekt „Zeitstempel“ interpretieren das künstlerische Schaffen in der Steinzeit. Bereits in dieser Epoche war die Region und der heutige Markt Essing besiedelt und die Menschen der Steinzeit hinterließen durch diese Kunst ihren Stempel. Mit dem Objekt „Zeitstempel“ soll eine Verbindung von gestern zu heute hergestellt werden

Michael Königer: Beinhaus, Ossarium, Karner oder eben Beinhaus

 Karner V ist eine Arbeit aus der 2011 begonnenen Werkserie „Gebein“ und setzt sich mit der Tatsache auseinander, das Altmühltal ist mit seinen organischen Ablagerungen und den bekannten Knochenfunden ein riesiges Beinhaus.

Der Knochen ist der letzte sichtbare Beweis für eine biologische Existenz. Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir Menschen Beinhäuser bauen. Fakt ist unser gesamtes Wissen über die Evolution lesen wir aus Knochenstrukturen. Angesichts der menschlichen Entwicklung komme ich leider zu dem Schluss, dass innerhalb der Entwicklung bzw. Evolution die Menschheit die falsche Abfahrt genommen hat. Es wäre wohl besser gewesen wir hätte die Höhlen des Altmühltals niemals verlassen und uns am Leben als Jäger und Sammler erfreut.

Letztendlich ist Karner V als Metapher zu verstehen, die die Aussage von Stephen Hawking unterstreicht: „Wir sind zu dumm, zu gierig und zu viele“. Mit anderen Worten nur ein Toter und/oder nicht existierender Mensch ist ein guter Menschen.

 Der eingravierte Spruch auf Karner V bezieht sich auf eine nicht mehr vorhandene Inschrift auf dem Essinger Friedhof.

Dr. Anette Schreder Wächter auf dem Fels

Hauptmotiv der Skulptur ist der mächtige Bergfried der Burg Randeck (11. Jhdt.) mit seinem außergewöhnlichen tropfenförmigen Querschnitt. Letzteres nimmt man jedoch nur wahr, wenn man den Turm besteigt. Die Burg schwebt direkt über dem malerischen Ort Essing und prägt sein Erscheinungsbild. Turm, Fels und Ort bilden eine Einheit. Der Turm ist Orientierungspunkt und ermöglicht dem Besucher einen beeindruckenden Blick in das Altmühltal

 

Bildhauersymposium 2022